Mycoplasmen gehören nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit zu den Erregern des Schweins, die wirtschaftlich mit die größten Schäden verursachen. Bundesweit kann fast jeder Betrieb als Mycoplasmen-positiv eingestuft werden.
Infizierte Tiere geben den Erreger über den direkten Kontakt an andere Tiere weiter. Der Zukauf von M. hyo-positiven Tieren spielt bei der Erregerverschleppung daher eine zentrale Rolle. Gleichzeitig kann sich der Erreger über die Luft über eine Distanz von bis zu 5 km weiter verbreiten. Die Aufnahme erfolgt über den Nasen-Rachen-Raum der Tiere.
Akutelle wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass sich die Schweine in der Regel erst ab der 12. Lebenswoche mit dem Erreger infizieren. Erste klinische Symptome treten ca. 14 Tage nach der Infektion auf (Infektionszeitpunkt).
Erkrankte Tiere entwickeln typischerweise einen trockenen Husten, der beim Auftreiben wiederholt ausgelöst werden kann. Zusätzlich können z. T. seröser Nasenausfluss und leichtes Fieber auftreten. Bei einem durch Sekundärerreger verkomplizierten Verlauf können schwere respiratorische Symptome und vermehrte Todesfälle beobachtet werden sowie verringertes Wachstum.
Mycoplasmen befallen und schädigen das Flimmerepithel, das für die Selbstreinigung der Atemwege verantwortlich ist. Dadurch erhöht sich deren Anfälligkeit für Sekundärinfektionen mit z. B. PCV2, PRRS oder APP. Atemwegsinfektionen, verringerte Tageszunahmen, schlechtere Futterverwertung und eine längere Mastdauer sind die Folgen einer Mycoplasmen-Infektion.
Co-Faktoren wie z. B. Hygienemängel oder schlechte Haltungsbedingungen (Luftzug, mangelhafte Luftqualität etc.) können eine Infektion mit M. hyo begünstigen.
Den sichersten Schutz vor einer Erkrankung bietet die Schutzimpfung gegen M. hyo. Unterstützend sollte jedoch jeder Tierhalter zusätzlich weitere Maßnahmen ergreifen, wie z.B. die Haltungsbedingungen überprüfen bzw. Fehler im Bestandsmanagement beseitigen, da diese die Erkrankung mit M. hyo begünstigen.
Eine Behandlung erkrankter Tiere ist mit Antibiotika möglich. Damit lässt sich allerdings ausschließlich der bereits entstandene Schaden begrenzen. Leistungseinbußen durch die M. hyo-Erkrankung sind die Folge.
Kommt es nach der Impfung zum Kontakt mit dem Felderreger, ist das Immunsystem in der Lage schnell und gezielt darauf zu reagieren und eine Erkrankung zu verhindern oder aber zumindest in ihren Folgen stark abzumildern.
Die Richtlinie für den optimalen Impfzeitpunkt: so spät wie möglich, aber so früh wie nötig. Damit sich ein belastbarer Impfschutz aufbauen kann, sollte die Impfung mit ausreichend Abstand vor der Infektion mit dem Erreger erfolgen. Gleichzeitig sollte die Impfung nicht durch maternale Antikörper beeinträchtigt werden. Der optimale Impfzeitpunkt liegt daher um das Absetzen der Ferkel herum.
Die Konzentration maternaler Antikörper nimmt im Laufe der ersten Lebenswochen deutlich ab. Erfolgt die Impfung zu früh, wenn also noch eine hohe Konzentration vorhanden ist, kann dies den Impferfolg beeinträchtigen.
Durch die Impfung wird ein belastbarer Schutz vor einer M. hyo-Erkrankung aufgebaut, der bis zum Mastende wirksam ist.
Impfungen zielen darauf ab, beim geimpften Tier eine gezielte Immunantwort auf bestimmte Erreger hervorzurufen. Dazu werden dem Tier abgetötete oder abgeschwächte Erreger injiziert. Sie ermöglichen dem Immunsystem den Kontakt mit dem Erreger, so dass es bei einem späteren Felderregerkontakt schnell und gezielt reagieren kann. Auf Bestandsebene werden so Krankheitseinbrüche verhindert und die Leistung abgesichert.
Durch eine Impfung kann die Erkrankung verhindert oder aber zumindest in ihrem Ausmaß deutlich reduziert werden. In der Nutztiermedizin geht es auch darum, wirtschaftliche Verluste durch Leistungseinbußen und Behandlungsmaßnahmen zu vermeiden.
Durch eine Impfung kann die Erkrankung verhindert oder aber zumindest in ihrem Ausmaß deutlich reduziert werden. In der Nutztiermedizin geht es auch darum, wirtschaftliche Verluste durch Leistungseinbußen und Behandlungsmaßnahmen zu vermeiden.
Einmalimpfstoffe stimulieren das Immunsystem über einen längeren Zeitraum hinweg und machen durch die kontinuierliche Stimulation eine Wiederholungsimpfung überflüssig (Depoteffekt durch die Auswahl spezifischer Adjuvantien).
Die Einmalimpfung reduziert die Anzahl der anfallenden Arbeitsschritte auf nur einen einzigen. Das bedeutet weniger Stress für Ihre Tiere und einen deutlich geringeren Arbeitsaufwand für Sie.
Ja. Studien haben beweisen, dass der Einsatz von Einmal-Impfstoffen aufgrund neuartiger Depotadjuvantien, die eine gleichmäßige Stimulation des Immunsystems über einen längeren Zeitraum bewirken, keine Nachteile gegenüber der Impfung mit Zweimal-Impfstoffen bezüglich der Wirksamkeit mit sich bringt.